DER MENSCHLICHE KÖRPER I
KÖRPERBAU UND BEWEGUNG

Im alten Griechenland, der Urheimat hoher Körperkultur, waren Körperertüchtigung und sportliche Übungen weitgehend Inhalt des Tagesgeschehens, ein selbstverständlicher Bestandteil des Lebensstils. Ständiges Training und Wettkämpfe in der Palästra oder dem Gymnasion gehörten zur Erziehung der Jugend. Dabei strebte man nicht nur Wettkampfbestleistung an, sondern gleichzeitig leibliche Schönheit und geistig-sittliche Vollkommenheit. In keinem anderen Land der Antike wurde so großer Wert auf harmonisch ausgeglichene Körperbeschaffenheit und Vielseitigkeit athletischer Leistung gelegt, als im Lande der Hellenen.

Das Idealbild des Sportlers dieser Epoche war der Fünfkämpfer, ein sehr vielseitiger Athlet, der sämtliche Sportarten souverän beherrschte. Das höchste Ziel der Jugend dieser Zeit war, auf internationalen Wettkämpfen, den Olympiaden, einen Sieg und möglichst im Mehrkampf zu gewinnen. Viele herrliche Bildwerke in Stein und Bronze, geschaffen von begnadeten Künstlern, legen Zeugnis ab vom Körperbau jener Athleten, die sich in den heiligen Hainen Olympias Siegeslorbeeren verdient hatten.

Welche Sportart man betreiben soll, hängt weitgehend vom persönlichen Interesse und der individuellen Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen ab. Jeder Anfänger kann prinzipiell alle Sportarten betreiben, wenn er gesund ist und von einem erfahrenen Trainer betreut wird. Später, sofern Interesse vorhanden und körperliche Voraussetzungen gegeben sind, kann er sich in der jeweiligen Disziplin dem Leistungssport zuwenden. Ob man allerdings für den Spitzensport befähigt ist, hängt weitgehend von der Konstitution und Trainierbarkeit jedes einzelnen ab.

Das Wissen um die morphologische und charakterliche Verschiedenartigkeit der Menschen und ihre individuell unterschiedliche psychische und physische Belastbarkeit und daher Eignung zu einer speziellen Sportart ist alt. Bereits von der Antike hat man wiederholt versucht, Menschen mit ähnlichen Körperformen und Charaktereigenschaften zu Konstitutionstypen zusammenzufassen. Schon Hippokrates und Galen wussten, dass zwischen Konstitution und körperlicher Leistung Beziehungen bestehen. Sie erkannten, dass schlanke Personen rasch arbeiten und schnell reagieren, dagegen breit gebaute Menschen enorme Körperkräfte entfalten können. Leonardo da Vinci unterschied schon drei Körperformen, schlank, muskulös und dick. Albrecht Dürer hat allein aus künstlerischem Interesse derartige Erscheinungsformen des Menschen messend ermittelt und in einem seiner


Abt.2

Bücher zeichnerisch dargestellt. Seither ist wiederholt versucht worden, ein allgemeingültiges System der Körperbautypen aufzustellen. Die mehr als 50 Körperbautypologien kommen schließlich immer zu drei verschieden Grundtypen. Allgemein werden heute zwei entgegengesetzte Grundtypen – langer, schmaler, der Leptosome, und kurzer, rundwüchsiger Typ, der Pykniker – und ein mittlerer, muskelkräftiger Übergangstyp – der Athletiker – wissenschaftlich anerkannt.

Der Schlankwüchsige, der leptosome Typ, ist ein sehnigschlanker Mensch, mit schmalem Rumpf und relativ langen Armen und Beinen. Er ist gekennzeichnet durch langen, dünnen Hals, schmalen bis mittelbreiten Schädel und scharf geschnittenes Gesicht. Er umfasst die große Menge jener hageren Gestalten, die sich zum Teil durch eine sehr gute allgemeine Vitalität, durch Zähigkeit und Ausdauer sowie durch besondere Eignung zu manchen sportlichen Leistungen auszeichnen. Sie reagieren schnell, sind zu rascher, spontaner Kraftentfaltung befähigt und bevorzugen leichtathletische Sportarten.


Abt. 3

Der Rundwüchsige, der pyknische Typ, ist mittelgroß und gedrungen und neigt stark zu Fettansatz, besonders am Stamm und an den Lenden. Der Brustkorb ist fassförmig gewölbt und erweitert sich nach unten, um in den rundlichen Bauch überzugehen. Das Gesicht ist voll, weich modelliert, der Hals kurz und dick. Arme und Beine sind weich modelliert und rundlich, wobei sich unter der Fettschicht oftmals eine recht gut entwickelte Muskulatur verbergen kann. Charakterlich zeigen diese Menschen meist ein recht heiteres Gemüt, sind verträglich und lieben Geselligkeit. Dem Sport sind sie meist aufgeschlossen und auch bereit, sich sportlich zu betätigen.

Der Athletiker oder athletisch-muskuläre Typ ist mittelgroß bis hoch gewachsen. Auffallend ist immer die breit ausladende Schulter und der stattliche Brustkorb, unter dem sich eine durchtrainierte Bauchmuskulatur strafft, wobei sich der Rumpf nach unten leicht verjüngt. Das Becken ist immer kräftig, doch schmaler als die Schulterbreite. Skelett und Muskulatur sind bestens entwickelt. Beine und Arme sind kräftig und plastisch geformt, die Hände grobknochig und groß. Auf kräftigem Hals mit muskulösem Nacken sitzt der hohe, breite Schädel mit derbem Kieferbau. Der Athletiker ist der ideale Sportler, weil für ihn Aktivität, Arbeit und Körperertüchtigung Sinn des Lebens sind. Schwimmen, Luftbaden und Aufenthalt im Freien sind für ihn lebensnotwendig.

Abb. 4

In der Realität kommen die Körperbautypen in reiner Form, wie hier beschrieben, kaum vor, denn die meisten Menschen sind Mischtypen, d.h. zwischen den „echten“ Typen gibt es fließende Übergänge. Dieses differenzierte System von Körperbautypen ermöglicht der Sportanthropologie, bestimmte konstitutionelle und anthropometrische Gegebenheiten mit der Eignung bzw. Nichteignung für bestimmte Sportarten im Leistungs- und Spitzensport zu korrelieren.

Zde se zalamuje
BEWEGUNGSAPPARAT

Die anatomische Orientierung am lebenden Menschen ist für den Sporttreibenden eines der wichtigsten Hilfsmittel, um die innere Gliederung des menschlichen Körpers, sein Skelett und seine Muskulatur in Ruhe und in Bewegung kennen zu lernen. Bereits bei der Betrachtung des Oberflächenbildes des Körpers lässt sich das Lageverhältnis der passiven und aktiven Bestandteile des Bewegungsapparates leicht erkennen. Die Knochen und Gelenke bilden dabei den passiven Teil und die quer gestreifte Muskulatur den aktiven.

1. SKELETT

Das Skelett ist das feste Gerüst des Körpers, das im Wesentlichen seine Form und dessen Proportionen bestimmt. Es dient dem Körper als Stütze, den inneren Organen als Schutz und ermöglicht die Bewegung des Körpers.

Das menschliche Skelett besteht aus etwa 220 Knochen. Knochen und Zähne sind die härtesten und festesten Strukturen unseres Körpers. Die Härte und Festigkeit der Knochen ist dadurch bedingt, dass in eine organische Grundsubstanz anorganische Bestandteile, vor allem Kalksalze, abgelagert sind. Der lebende Knochen besteht aus verschiedenen, aber biologisch eine Einheit bildenden Teilen: der Knochenhaut, der Knochensubstanz und dem Knochenmark.

Der Form und Funktion nach unterscheidet man kurze, lange und platte Knochen. Zu den kurzen Knochen zählt man die Wirbelkörper, die Hand- und Fußwurzelknochen. Zu den platten Knochen gehören das Schulterblatt, die Knochen des Beckens und die knöchernen Bestandteile der Schädelwölbung. Die langen Knochen haben ein Mittelstück, den Schaft (Diaphyse), und beiderseits Gelenkansätze (Epiphysen); sie werden auch als Röhrenknochen bezeichnet. Zu dieser Art werden viele Knochen der Gliedmaßen, z. B. der Oberarmknochen, die Elle und Speiche, das Oberschenkelbein oder das Waden- und Schienbein gerechnet.

Die einzelnen Skelettteile werden am Schädel und Becken durch Nähte (Suturen), am Brustkorb (die Rippen mit dem Brustbein) und am Becken (die Beckenknochen vorne in der Schamfuge) durch Knorpelhaften (Synchondrosen), in der Regel aber durch Gelenke, Bänder und Sehnenstränge zusammengehalten.

An jedem Gelenk unterscheidet man die artikulierenden Flächen, d. h. den Gelenkkopf und die Gelenkgrube, die vom Knorpel überzogen sind, die Gelenkkapsel, Gelenkhöhle, weiterhin Gelenkbänder, Zwischenknorpelscheiben und Schleimbeutel. Der Form nach unterscheidet man Flachgelenke (z. B. die Wirbelverbindungen), Scharniergelenke (wie z.B. Finger- und Zehengelenke), Ellipsoid- (z. B. Handgelenk), Sattel- (z. B. Daumengrundgelenk) und Kugelgelenke, wie das Schulter- und das Hüftgelenk.

Der knöcherne Anteil des Kopfes ist der Schädel (Cranium). Er setzt sich aus acht paarigen und fünf unpaarigen Knochen zusammen. Der Gehirnschädel umschließt die Schädelhöhle, in der sich das Gehirn befindet. Der Gesichtsschädel besteht eigentlich aus dem Nasen- und Kieferskelett. Er besitzt als einzige äußere bewegliche Verbindung das Kiefergelenk.


Die Achse des menschlichen Körpers bildet die  Wirbelsäule.  Sie ist fest,  jedoch  weitgehend biegsam. Sie  besteht aus 32 – 34 Wirbeln, davon sind 24 frei – 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel und 5 Lendenwirbel – 5 zum Kreuzbein und 4 – 5 zum Steißbein verwachsen. Mit Ausnahme des 1. und 2. Wirbels hat jeder Wirbel folgenden Bauplan: der Wirbelkörper, der Wirbelbogen und das Wirbelloch. Alle Wirbellöcher bilden zusammen den Wirbelkanal für das Rückenmark. Von den Wirbelbögen gehen die Querfortsätze aus. Ferner steht jeder Wirbel mit nächstliegenden Wirbeln durch Gelenkfortsätze in Verbindung. Von der Mitte des Bogens ragt nach rückwärts der Dornfortsatz. Die Wirbel sind durch 23 faserknorpelige Zwischenwirbelscheiben miteinander verbunden.

Die Skelettentwicklung ist zwischen dem 14. und 20. Lebensjahr abgeschlossen. Sportliche Betätigung kann das Wachstum zwar verlangsamen, die letztlich erreichbare Körpergröße aber nicht wesentlich verändern. Die Muskelarbeit führt zu Verdickung und Strukturverstärkung der Knochen. Der Leistungssport kann durch Überlastung des Skeletts, insbesondere seiner einzelnen Anteile, ungesunde Abnutzungs- und Ermüdungsveränderungen bewirken. Der Gesundheitssport dagegen vermag Fehlentwicklungen (Haltungsfehlern) entgegenzuwirken.

Zde se zalamuje
2. MUSKULATUR

Skelett und Skelettmuskulatur bilden eine Funktionseinheit. Die Muskulatur des Bewegungsapparates ist gemeinsam mit Knochen und Gelenken für willkürliche Bewegung und Aufrechterhaltung einer bestimmten Lage des Körpers zuständig. Die Bewegung der Knochen in den Gelenken wird durch die Kontraktion der Muskulatur ermöglicht. Der Bewegungsantrieb erfolgt durch den zugehörigen Nerv, der Ablauf der Bewegung ist jedoch vom Temperament des Menschen abhängig.

Jeder Muskel besteht aus einer Vielzahl von Muskelfasern. Sie werden durch eine wenig dehnbare Hülle, der Muskelfaszie (Muskelbinde), zu einem Muskelbündel zusammengefasst. Alle Muskeln entspringen am Skelett proximal an eigens dafür ausgebildeten Knochenrauhigkeiten und enden durch Sehnen an Vorsprüngen weiter abgelegener Knochen. Dadurch, dass die Muskeln ein oder mehrere Gelenke überspannen, vermögen sie die Knochen in diesen Gelenken zusammenzupressen oder, nach dem Prinzip des Hebelsystems, durch Zug und Gegenzug zu bewegen. Je nach Einwirkung auf das Hebelsystem der Skelettteile unterscheidet man:



Einem Muskel ist in der Regel ein Gegenspieler, der die Bewegung in die Gegenrichtung ermöglicht, zugeordnet. Die Muskeln mit entgegensetzter Wirkung bezeichnet man als Antagonisten, die Muskeln mit gemeinsamer Funktion nennt man Synergisten. Durch diese Anordnung und eine komplexe Steuerung im Kleinhirn sind koordinierte und übereinstimmende Bewegungsabläufe erst möglich.

In der Regel sind die langen Muskeln am Körper schnellwirksam und somit für die Grobbewegung zuständig, während die kleineren Muskeln in der Tiefe die Feinregulierung der Bewegung steuern. Je nach Lage unterscheidet man folgende Muskelgruppen:




Die Skelettmuskulatur besteht aus etwa 400 Muskeln verschiedener Form und Größe und stellt je nach Körperbeschaffenheit ca. 40 – 45% der Körpermasse dar, so dass das über dem Skelett liegende Muskelfleisch weitgehend Form und Gestalt des menschlichen Körpers bestimmt.

Zde se zalamuje
3. INNERE ORGANE
 

Zde se zalamuje
PHYSIOLOGISCHE KRÜMMUNG UND MUSKULÄRE VERSPANNUNG DER WIRBELSÄULE

Richtige Haltung und Fehlhaltungen der Wirbelsäule

Von der Seite betrachtet, weist die Wirbelsäule aus Gründen der größeren Widerstandsfähigkeit gegen Abbiegungen aus der Körperachse (Einsparung von Muskelarbeit) und wegen der günstigeren Abfederung von axialer Stoßbelastung eine so genannte physiologische Schwingung (Krümmung) in Doppel-S-Form auf. Abweichungen von dieser Stellungsänderung in sagittaler Richtung bezeichnet man als Fehlhaltungen (Abb. 8).

Von vorne gesehen, bildet die Wirbelsäule einen mehr oder weniger geraden Stab. Nur stärkere Abweichungen von dauerhafter Natur (mehr als 10º von der Senkrechten) sollte man als Skoliose bezeichnen (Abb. 9).

Geringgradige Abweichungen vom Lot kann man als so genannte physiologische Skoliose tolerieren. Ihnen kommt keine wesentliche Krankheitsbedeutung zu. Auf die differenzierte Entstehung und die unterschiedlichen Ausprägungsformen der schweren Haltungsfehler kann hier nicht eingegangen werden. Die Beurteilung der sportlichen Belastbarkeit wird in einem späteren Kapitel behandelt.

In jedem Fall aber stellen die schweren Haltungsfehler eine ungünstige statische Voraussetzung im Hinblick auf sportbedingte Überlastungsschäden dar. Eine individuelle sportartspezifische Beurteilung durch einen sportmedizinisch erfahrenen Orthopäden oder Kinderorthopäden ist immer erforderlich.

Muskuläre Verspannung

Die muskuläre Verspannung zur Aufrechthaltung des Körpergewichts in Ruhe bei erhaltener physiologischer Krümmung und zur Stabilisierung der Wirbelsäule bei Rumpfbewegungen setzt sich im Wesentlichen aus den in Abbildung 149 (bezogen auf den Originaltext) dargestellten Muskelgruppen zusammen.

Der lange Rückenstrecker (M. erector spinae) stellt einen Sammelbegriff für die Muskulatur der tiefen innenseitigen und äußeren Muskelstränge dar. Für die krankengymnastische Übungsbehandlung von eminenter Bedeutung, wird diese Muskelgruppe von der Sportlern oft unterschätzt, da sie im Gegensatz zu den oberflächlichen Rückenmuskeln, wie z. B. latissimus dorsi, nicht sichtbar trainierbar ist und zudem ein eher statisches, wenig bewegtes Training erfordert. Ähnliches gilt für die vordere Halsmuskulatur, die am wenigsten in den von uns gesichteten Trainingsplänen auftaucht. Erfahrungsgemäß wird die Bauchmuskulatur im Leistungssport regelmäßig, im Breitensport kaum trainiert.

Dem Training der Wirbelsäule verspannenden und damit stabilisierenden Muskulatur kommt eine wesentliche Bedeutung in der Prophylaxe und Therapie von Sportschäden im Wirbelsäulenbereich zu.

Fehlbelastungen der Wirbelsäule

Zu schwer wiegenden Fehlbelastungen der Wirbelsäule können falsche Bewegungstechniken führen. Neben mehr oder weniger sportartspezifischen Fehltechniken finden sich auch immer wieder die Wirbelsäule schädigenden Dehntechniken oder Gymnastikteile, die eigentlich der Entspannung und Regeneration dienen sollten.

Zur Vermeidung einer Wirbelsäulenüberbeweglichkeit sind deshalb, wie bereits früher beschrieben, alle Dehntechniken (Stretching) mit forcierter endgradiger Wirbelsäuleneinstellung (Extension, Flexion, Rotation) zu meiden (z. B. Klappmesserstellung). Insbesondere endgradig wippende Bewegungen „leiern“ den Bandapparat der Wirbelsäule aus (z. B. Hürdensitzstretching mit vehementem Vorwippen des Oberkörpers).

Die Abbildung 10 zeigt eine schematisierte Übersicht von Übungen, die bei häufiger und forcierter Anwendung die Lendenwirbelsäule schädigen können. Zu den überflüssigen, da schädlichen Übungen gehört auch das so genannte Kopfkreisen, das bei schneller Ausführung.


Bandapparat und Zwischenwirbelgelenke der Halswirbelsäule schädigen kann. In der Abbildung 11 sind die gymnastisch nutzbaren Bewegungsflächen und die gefährlichen Zonen dargestellt.


Bewegungsausschläge des Kopfes; die gymnastisch nutzbaren Bewegungsausschläge sind hell, die gefährlichen Zonen schraffiert dargestellt (nach WIRHED)

(Geiger 1997, S. 176 – 182. Auswahl.)

VERLETZUNGEN UND FEHLBELASTUNGEN IN DEN AUSDAUERSPORTARTEN

Die Ausdauersportarten sind die gesündesten Sportarten. Verletzungen und Fehlbeanspruchungen verursachen im Vergleich zu den übrigen Sportartengruppen nur geringe Trainingsausfälle. Die häufigsten Verletzungen ereignen sich in den Ausgleichssportarten.

Laufdisziplinen
In den leichtathletischen Laufdisziplinen sind Sprunggelenksdistorsionen, Bandrupturen im Bereich des Sprunggelenks, Muskelfaserrisse und die Achillessehnenruptur die häufigsten Verletzungsarten. Als häufige Fehlbelastungsfolgen treten die Achillodynie, das Tibialis-anterior-Syndrom, das Tractus-iliotibialis-Syndrom, Knochenhautreizungen, Blasenbildungen, die Chondropathia patellae, das Patellaspitzensyndrom, die Stressfraktur und die Paratenonitis crepitans der Zehenextensoren auf.

Radsport
Im Radsport dominieren Hautabschürfungen und Weichteilverletzungen. Als typische Verletzungsarten gelten Schlüsselbeinfrakturen, die Schultereckgelenkssprengung sowie Schädel-Hirn-Traumen. Fehlbeanspruchungsfolgen wie die Chondropathia patellae sowie Rückenmuskelverspannungen treten selten auf.

Schwimmen
Verletzungen beim Schwimmen sind äußerst selten. Am häufigsten sind entzündliche Veränderungen (Konjunktivis, Nasennebenhöhlen- und Gehörgangsentzündungen sowie Interdigitalmykosen) zu finden. Als Fehlbelastungsfolgen können Tendinosen im Schultergelenksbereich (Einengung der Musculus-supraspinatus-Sehne), degenerative Innenmeniskusschäden und mediale Seitenbandlockerungen durch den Brustbeinschlag sowie degenerative Veränderungen im Bereich der Lendenwirbelsäule durch das Delphin-Schwimmen auftreten.

Rudern und Kanu
Bei den Wassersportarten Rudern und Kanu kommt es vorwiegend zu Muskelfaserrissen. Das Landtraining dieser Wassersportarten ist verletzungsträchtiger als die eigentliche Sportausübung. Als typische Fehlbelastungsfolgen gelten in diesen Sportarten: Blasenbildung an den Händen, Entzündungen an den Sehnen der Unterarmextensoren und der Sehnenscheiden der Fingerflexoren, beim Training Jugendlicher Ossifikationsstörungen mit Deformierungen der Wirbelkörper (Morbus Scheuermann), im Erwachsenenalter aufgrund der hohen Wirbelsäulenbelastung von der Dyschondrose über die Gefügelockerung bis zur Protrusion und dem Zwischenwirbelscheibenprolaps.

Skilauf und Eisschnelllauf
In den Wintersportdisziplinen Skilanglauf und Eisschnelllauf kommt es zu Sturzverletzungen mit zumeist sportartuntypischen Verletzungen im Bereich der Sprung- und Kniegelenke. Als typische Fehlbelastungsfolgen finden sich beim Skilanglauf Achillodynien, Entzündungen im Bereich der Handextensoren und bei den Eisschnellläufern die Chondropathia patellae und Dyschondrosen im Bereich der Wirbelsäule.

(Engelhardt 1994, S. 138 – 141.)

Zde se zalamuje
HÖRVERSTEHEN

Hörtext 4: Gesundheitspflege


Pokud vidíte tento text, máte zablokovaný aktivní obsah stránky.

Schreiben Sie stichwortartig auf:


  1. Wie kann man den menschlichen Körper ansehen?
  2. Wie halten einzelne Körperteile zusammen?
  3. Welche Berufsgruppen beschäftigen sich mit dem menschlichen Körper?
  4. Was versteht man unter dem Ausdruck Krankheit?
  5. Wie greift eine Krankheit den Körper an?
  6. Auf welche Weise lassen sich die Krankheiten einteilen?
  7. Warum werden Risikofaktoren herausgearbeitet?
  8. Wer hat den Begriff Gesundheit definiert?
  9. Welche Altersstufe – ältere oder junge Menschen – weiß die Gesundheit mehr zu schätzen?
  10. Zu den drei Säulen des Sozialsystems zählen ...
  11. Was beeinflusst die Ernährung?
  12. Welche Nahrungsformen unterscheidet man?
  13. Ernährungsstörungen sind ...
  14. Auf welche Weise beeinflusst die Aufnahme von minderwertigen oder schädlichen Nahrungsmitteln die körperliche Gesundheit?


Einführung und Inhalt        Kapitel: 1 2 3 4 5 6 7        Liste der Fachausdrücke       Schlüssel        Literaturverze